Es ist sicherlich nicht von der Hand zu weisen, dass Unity zunehmend mehr und tiefer KI in seine Plattform integriert, um einen effizienteren und einfacheren Workflow für Kreative zu ermöglichen.
Unity Technologies ist eine führende Plattform zur Erstellung interaktiver Echtzeit-3D-Inhalte. Kürzlich kündigte das Unternehmen den geschlossenen Beta-Start ihrer beiden neusten KI-Tools an: Unity Sentis und Unity Muse. Beide sollen den Erstellungsprozess optimieren und den gesamten Prozess bedeutend benutzerfreundlicher machen. Durch die Integration von KI-Technologie macht Unity einen großen Schritt in die Spieleentwicklungszukunft und markiert einen Paradigmenwechsel in seiner Plattform.
Laut Unity ist Sentis ein "wahrer Gamechanger" im Bereich KI. Und was wir bisher gesehen und getestet haben, glauben wir auch! Unity bietet ein KI-Modell, das vollständig innerhalb der Unity-Engine läuft und keine externe Cloud-Anbindungen benötigt. Dadurch können KI-Modelle auf jedem Gerät ausgeführt werden, das Unity unterstützt, wodurch die Komplexitäten, Latenzen und Kosten für Cloud-basiertes Hosting entfallen. Unity bietet somit das erste plattformübergreifende Werkzeug zur Einbettung von KI-Modellen direkt in einen Echtzeit-3D-Engine.
Unity Muse ist das zweite Tool, das darauf abzielt, die Entwicklung von 3D-Echtzeit-Anwendungen und -Erlebnissen zu beschleunigen. Als KI-Plattform ist Muse darauf ausgelegt, deutlich schnellere und bessere Ergebnisse us der Unity-Dokumentation, Schulungen und den Support-Inhalten mittels KI-basierter Suche zu liefern.
Muse Chat, der erste Schritt und somit das erste Subprojekt innerhalb Muse, bietet einen Einblick in das Potenzial der Plattform. Muse als Chatbot, ausgestattet mit AI-gesteuerten Suchfunktionen, hilft Entwicklern, genaue und aktuelle Informationen aus Unitys umfangreichem Wissensschatz zu extrahieren, einschließlich funktionierender Codebeispiele.
Das langfristige Bestreben ist bei Muse besteht darin, den Unity Editor mit natürlichen Eingaben wie Texteingaben und Skizzen bedienen zu können. Aber wie Unity selber zugibt, wird es bis dahin noch etwas dauern und es handelt sich eher um Zukunftsmusik.
Die Unity-Suit wird reichhaltiger und nun erwartungsgemäß weiter mit dem Thema schlechthin ausgebaut: KI. Dabei beschränkt sich Unity jedoch nicht nur auf das eigene Angebot; das Unternehmen hat "AI Verified" Lösungen von Drittanbietern im Unity Asset Store eingeführt.
Dieser Schritt verspricht einen möglicherweise bedeutenden Zustrom von auf KI-basierenden Lösungen Dritter in das Ökosystem von Unity. Zu den bedeutenden Beiträgern gehören unter anderem Convai, Inworld AI, Layer AI, Leonardo AI, LMNT, Modl.ai, Polyhive, Replica Studios und Zibra AI.
So entstehen neue Lösungen wie unter anderem KI-gesteuerte intelligente NPCs, KI-produzierte VFX, Texturen, 2D-Sprites und 3D-Modelle, generative Sprache und In-Game-Tests mit KI.
Insgesamt ist die strategische Herangehensweise an KI-basierten Modulen für die eigene Suit nichts neues. Das Unternehmen hat bereits 2017 mit IBM zusammengearbeitet: Damals wurde mit Hilfe von IBMs KI “Watson” die Dialoge in Star Trek: Bridge Crew geschrieben.
Ein erster Schritt in eine großartige neue Richtung! Es bleibt aber abzuwarten, wie sich Muse entwickeln und als nächstes nach der Beta-Phase performen wird. Wenn Muse mehr als nur ein Chat für die bequeme Handhabung von Dokumentation wird und sich visuelle Objekte mit Hilfe von natürlicher Sprache (Anweisungen oder Sprachbefehlen) erstellen lassen, kann mit einer signifikante Steigerung der Asset-Produktion und der Spielentwicklungsgeschwindigkeit gerechnet werden. Spannende Zeiten voraus!